Kiesling verwies etwa auf gestiegenen Ausgaben für das Sicherheitskonzept. Der Sprecher dankte Rabbiner Alter für dessen "verantwortungsvolle Arbeit" und bedauerte, dass eine weitere Finanzierung nicht möglich sei.
Der heute 56-jährige Alter hatte sich immer wieder in gesellschaftlichen Debatten zu Wort gemeldet und Antisemitismus angeprangert. Bundesweit bekannt wurde er Ende August 2012, als er von mehreren, mutmaßlich arabisch stämmigen Männern im Berliner Stadtteil Friedenau vor den Augen seiner Tochter angegriffen und krankenhausreif geschlagen wurde. Der Überfall sorgte bundesweit für großes Entsetzen. Die Tat war zugleich Ausgangspunkt einer neuen Debatte über antisemitische Tendenzen in der Gesellschaft.
Für die Jüdische Gemeinde zu Berlin sei die Tätigkeit eines Antisemitismusbeauftragten sehr wichtig gewesen, betonte Sprecher Kiesling. Daher sei vor drei Jahren erstmals eine hauptamtliche Stelle dafür eingerichtet worden. Diese sei in diesen drei Jahren komplett von der Gemeinde finanziert worden.
Parallel dazu seien die Gehälter aller Gemeindemitarbeiter zum ersten Mal seit zwölf Jahren erhöht worden. "Leider besteht nun seit geraumer Zeit auch ein erhöhter Bedarf für Sicherheitsausgaben", sagte Kiesling. All diesen Verpflichtungen könne die Jüdische Gemeinde nur nachkommen, "wenn der Berliner Senat seine Verpflichtungen aus dem Staatsvertrag und dem Gerichtsurteil erfüllt", sagte der Sprecher.