Die Diakonie weist auf starke Defizite im Pflegestärkungsgesetz hin. Hingegen sieht der Deutsche Caritasverband in dem Gesetz eine längst überfällige Reform.
Nach Ansicht der Diakonie löst die Pflegereform die Probleme in der Pflegebranche nicht. "Die Unterfinanzierung der Pflege und der Fachkräftemangel - diese drängenden Probleme löst das Pflegestärkungsgesetz nicht", sagte Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland. Kritisch bewertete sie zudem die Einführung von fünf Pflegegraden statt bislang drei Pflegestufen: "Die neuen Pflegegrade dürfen nicht zu einer Verteuerung für Pflegebedürftige führen und sie davon abhalten, Pflege in Anspruch zu nehmen."
Der Deutsche Caritasverband sieht in den neuen Pflegegraden hingegen eine längst überfällige Reform: "Das neue Pflegestärkungsgesetz schafft endlich Gerechtigkeit für Demenzkranke und psychisch Kranke", sagte Caritas-Präsident Peter Neher. Zudem werde die Situation für pflegende Angehörige durch das Gesetz deutlich verbessert.
"Durch die bessere Kombinierbarkeit von Kurzzeit- und Verhinderungspflege können Angehörige, die meist sehr belastet sind, eine Auszeit von der Pflege nehmen", erklärte Neher. Die Caritas fordert jedoch die maximale Dauer der Verhinderungspflege von sechs auf acht Wochen zu erhöhen.
Beiträge zur Pflegeversicherung werden erhöht
Zur Finanzierung der Pflegereform werden erneut die Beiträge erhöht. Zu Beginn dieses Jahres waren sie schon einmal gestiegen. Für Pflegebedürftige, die bereits Leistungen beziehen, soll es keine Verschlechterungen geben. In Deutschland bekommen rund 2,8 Millionen Menschen Pflegeleistungen.