Der 55-jährige bayerische Landesbischof Bedford-Strohm war am Mittwochmorgen in Bremen bei der Tagung der EKD-Synode mit überwältigender Mehrheit als oberster Repräsentant der rund 22,5 Millionen Protestanten in Deutschland im Amt bestätigt worden.
* Bundespräsident Joachim Gauck wünschte dem neuen Ratsvorsitzenden Bedford-Strohm und dem ganzen Rat der EKD "Mut, Geschick und Gottes Segen". Die Tatsache, dass Bedford-Strohm mit überwältigender Mehrheit gewählt wurde, mache deutlich, wie sehr die Synode die Amtsführung schätze und "weiterhin mit viel Zutrauen auf Ihre Kompetenz setzt", schrieb Gauck an den neuen Ratsvorsitzenden.
Alois Glück wünscht "Gottes Segen, Kraft und Freude"
* Für die katholische Kirche hat Kardinal Reinhard Marx, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, gratuliert. Mehr als je zuvor werde es "notwendig sein, dass die Kirchen gemeinsam ihre Position nach außen vertreten", schrieb der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. Er freue sich, "wenn wir uns weiter zu Wort melden in der Öffentlichkeit, ob gelegen oder ungelegen". Mit Blick darauf, dass Marx und Bedford-Strohm ihre Bischofssitze in München haben, ergänzte Marx, die "Ökumene der kurzen Wege" werde fortgesetzt.
* Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, wünschte für die neuen Aufgaben "Gottes Segen, Kraft und Freude". Er freue sich auf die weitere Zusammenarbeit und fühle sich mit Bedford-Strohm gerade im ökumenisch-sozialethischen Dialog "eng verbunden", schrieb der Präsident des Dachverbandes der katholischen Laienbewegung.
* Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel dankte Heinrich Bedford-Strohm für dessen "klare Worte der Zuversicht" und sein "Eintreten für gegenseitigen Respekt und Offenheit". An den wiedergewählten Ratsvorsitzenden schrieb Gabriel: "Sie verstehen es in herausragender Weise, Ihren evangelischen Glauben mit gesellschaftlicher Verantwortung zu verbinden." Er sei Bedford-Strohm dankbar, dass er stets "deutlich gesagt habe, dass Fremdenfeindlichkeit weder mit dem christlichen Glauben noch mit einer demokratischen Kultur vereinbar ist". Die Stimme des Ratsvorsitzenden werde "Gewicht haben im Blick auf die drängenden Fragen unserer Zeit".
* Der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Thomas Oppermann, dankte Bedford-Strohm für dessen "klare Absage an jeglichen Rassismus, an Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus". Der neue Ratsvorsitzende verbinde "gelebten Glauben und klare Positionierung in gesellschaftspolitischen und sozialethischen Fragen. Die evangelische Kirche stehe für eine gerechte Gesellschaft, ihre Stimme werde auch in Zukunft Gewicht haben. Das Reformationsjubiläum 2017 solle als "gesamtgesellschaftliches Ereignis" begangen werden.
* Der Sprecher der Bundestagsfraktion der Grünen für Religionspolitik, Volker Beck, bezeichnete Bedford-Strohm als einen "profilierten Theologen und Sozialethiker". Mit seiner Stimme erinnere er in gesellschaftlichen Debatten immer wieder an den Wert der Nächstenliebe.