Damit werde "das Nord-Süd-Gefälle unserer Welt auf den Kopf gestellt", sagte der Vorstandsvorsitzende des Missionswerks, der Oldenburger Bischof Jan Janssen, am Dienstag in Bremen vor der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Da sich von den Zahlen her das "Zentrum des Christentums in den Süden verlagert", rege die neue Weltkarte dazu an, auch die dort betriebene "authentische Theologie" zu betrachten, heißt es im Jahresbericht des Missionswerks, den Direktor Christoph Anders vorlegte.
Die Karte ist nicht genordet, sondern nach Süden ausgerichtet. Damit liegt Europa nicht in der Mitte, sondern rechts unten. Zudem sei die Weltkarte flächentreu, erläuterte das Missionswerk. Sie basiert auf den Erkenntnissen des Bremer Historikers Arno Peters, der in den 70er Jahren erstmals eine Weltkarte mit neuen Proportionen veröffentlicht hatte. Die Peters-Karte "überwindet das europazentristische Weltbild, das unser Denken über 400 Jahre beherrscht hat", heißt es im Bericht des Missionswerks.
Im Evangelischen Missionswerk in Deutschland mit Sitz in Hamburg, das in diesem Jahr 40 Jahre alt geworden ist, haben sich die Evangelische Kirche in Deutschland, Landeskirchen, Missionswerke, Freikirchen, missionarische Vereine und Verbände zusammengeschlossen. Die Mitglieder und Partner sind in unterschiedlicher Weise in der weltmissionarischen, ökumenischen und entwicklungsbezogenen Zusammenarbeit mit Christen sowie Kirchen weltweit tätig.