In dem Gottesdienst am 26. November in der Berliner St.-Bartholomäus-Kirche predigt Bischof Markus Dröge, wie die Ständige Konferenz für Kirchenmusik in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Dienstag in Hannover mitteilte. Henkys war am 22. Oktober mit 85 Jahren in Berlin gestorben.
Henkys wurde am 6. November 1929 in Ostpreußen geboren und hatte in Wuppertal, Göttingen, Heidelberg und Bonn Theologie studiert. In den 50er Jahren siedelte er in die DDR über und trat in den Dienst der Berlin-brandenburgischen Kirche ein. In seiner Laufbahn als Pfarrer und Theologe lehrte er unter anderem am Sprachenkonvikt, der Kirchlichen Hochschule in Ost-Berlin, der er zeitweise auch als Rektor vorstand. Lange Zeit gehörte Henkys der evangelischen Synode in Ost-Berlin und der Synode des DDR-Kirchenbundes an. Von Anfang der 90er Jahre bis zu seinem Ruhestand 1995 lehrte er als Professor für Praktische Theologie an der Berliner Humboldt-Universität.
Mit Henkys verliere die evangelische Kirche einen bedeutenden Hymnologen und Liederdichter, schreibt die Ständige Konferenz für Kirchenmusik in einem Nachruf. Als Hymnologe sei er international und interdisziplinär hervorragend vernetzt gewesen. Darüber hinaus habe sich Henkys mit seiner hymnologischen Forschung und durch die Dichtung von Liedtexten bereits zu Lebzeiten einen bleibenden Ruf erworben. "Die Liedübertragungen von Jürgen Henkys haben das christliche Singen im deutschsprachigen Raum wesentlich bereichert und sind zugleich Beiträge ersten Ranges zur Ökumene", heißt es.
Jürgen Henkys hat etwa 175 Kirchenlieder aus den Niederlanden, aus Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland, Island, Litauen, Frankreich sowie aus verschiedenen englischsprachigen kirchlichen Traditionen ins Deutsche übertragen, davon eine Vielzahl neuerer Lieder. Der größere Teil dieser Übertragungen ist veröffentlicht, etliche Lieder davon sind auch in neuere deutschsprachige Gesang- und Liederbücher übernommen worden. Elf Texte finden sich im Stammteil des Evangelischen Gesangbuches, viele weitere Lieder in den Anhängen und Beiheften der evangelischen Landeskirchen.
Auch das Katholische Gottesslob hat Henkys-Lieder aufgenommen, sowohl im Stammteil als auch in den Diözesananhängen. Darüber hinaus finden sich seine Lieder im methodistischen Gesangbuch und den Liederbüchern.