Käßmann zu Flüchtlingskrise: "Wir haben lange weggeguckt"

Käßmann zu Flüchtlingskrise: "Wir haben lange weggeguckt"
Die evangelische Theologin Margot Käßmann sieht keine Alternative zur weiteren Aufnahme von Flüchtlingen.

"Wir haben lange weggeguckt", sagte Käßmann am Sonntag in der ZDF-Sendung "Peter Hahne". Deutschland habe gehofft, Italien und andere Staaten kämen allein mit den Asylsuchenden klar. Nun gebe es keine andere Möglichkeit, als die Schutzsuchenden aufzunehmen, sagte Käßmann mit Blick auf den Koalitionsstreit um die Ausrichtung der Flüchtlingspolitik.

Käßmann räumte ein, dies sei eine enorme Herausforderung. Sie habe "allerhöchsten Respekt" vor den Menschen, die dabei derzeit helfen. Die Pflicht zur Aufnahme von Asylsuchenden begründete die Reformationsbotschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) auch biblisch: "Natürlich würde Jesus Flüchtlinge einladen." 

Am Sonntag waren die Spitzen der großen Koalition zur Beratungen über die Flüchtlingspolitik in Berlin zusammengekommen. Vor allem die Union ist zerstritten: Die CSU fordert von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), den Flüchtlingsandrang deutlich einzudämmen.