Geehrt werde das politische und soziale Engagement des Ehepaares für Afrika, sagte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm am Samstag in Straßburg bei der Verleihung. Lange vor dem Zuzug Hunderttausender Flüchtlinge aus Syrien und Afrika hätten Horst und Eva Luise Köhler deutlich gemacht, "dass Humanität sich in unserer Welt nicht mehr regional oder gar national, ja nicht einmal europäisch verwirklichen lässt, sondern immer eine globale Frage und Herausforderung ist".
Mit ihrem Engagement "haben sich Horst und Eva Luise Köhler herausragende Verdienste erworben, die den Kern des christlichen Menschenbildes stärken und dem Anliegen der evangelischen Kirche sowie ihrer Sozialethik nachhaltig dienen", heißt es in der Urkunde, die dem Ehepaar überreicht wurde. Die Laudatio hielt der frühere Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, Klaus Töpfer. "Was könnte es für ein schöneres Zeichen ökumenischer Verbundenheit geben, als dass ein bekennender Katholik die Laudatio für zwei bekennende Protestanten hält", begrüßte der EKD-Ratsvorsitzende den ehemaligen CDU-Bundesumweltminister.
Mit der Martin-Luther-Medaille würdigt die EKD evangelische Christen, die ihre Kraft, Zeit und Leidenschaft in herausragender Weise in den Dienst der evangelischen Kirche stellen. In Straßburg wurde am Samstag das Themenjahr "Reformation und die Eine Welt" im Rahmen der Lutherdekade eröffnet, das die globale Dimension der Reformation in den Mittelpunkt rückt. Mit der 2008 gestarteten Lutherdekade bereiten Staat und EKD gemeinsam das 500. Reformationsjubiläum 2017 vor.