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Studie: Mädchen bleiben weltweit stark benachteiligt
Mädchen und Frauen leiden weltweit überdurchschnittlich unter Armut, Ungerechtigkeit und Gewalt. Dies geht aus einer Studie der Kinderhilfsorganisation Plan International hervor, die am Dienstag im Düsseldorfer Landtag vorgestellt wurde.
Haupthindernisse für die Gleichstellung der Geschlechter sind demnach erstarrte kulturelle und soziale Normen. So würden jedes Jahr mehr als 15 Millionen Mädchen vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet. Die entsprechend frühen Schwangerschaften sind laut Bericht die häufigste Todesursache bei Mädchen im Alter von 15 bis 19 Jahren.
Trotz der Fortschritte, die in den vergangenen 15 Jahren erreicht wurden, haben Mädchen noch immer schlechtere Bildungschancen. Ein überproportionaler Anteil der Kinder, die keine Schule besuchen, sind Mädchen, weltweit insgesamt 62 Millionen. Für ein Mädchen im Südsudan ist es laut der Studie dreimal wahrscheinlicher, an den Folgen von Schwangerschaft und Geburt zu sterben, als eine Grundschule zu besuchen.
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Vor diesem Hintergrund forderte die Hilfsorganisation, die nach eigenen Angaben in 71 Ländern aktiv ist, mehr Engagement der Vereinten Nationen. Den im September verabschiedeten UN-Nachhaltigkeitszielen müssten nun Taten folgen. Das fünfte der 17 Ziele sieht Geschlechtergerechtigkeit und Selbstbestimmung für alle Frauen und Mädchen weltweit vor.
"Eine gerechte Welt können wir nur dann erreichen, wenn Mädchen und Frauen gleichberechtigt sind und wenn ihre Rechte nicht nur auf dem Papier stehen", sagte Maike Röttger, Vorsitzende der Geschäftsführung von Plan International Deutschland. Zudem müsse auch die Bundesregierung in ihrer Entwicklungspolitik die Förderung von Mädchen als "erkennbaren Schwerpunkt" verankern.