Ähnlich antworteten die Syrien-Flüchtlinge auf die Frage, von wem die größte Terrorgefahr ausgehe: Drei Viertel hatten Angst, vom Assad-Regime entführt oder festgenommen zu werden, 42 Prozent nannten den IS an erster Stelle. Materielle Not steht mit 13 Prozent an zweiter Stelle der Fluchtgründe.
Die Umfrage wurde von der Organisation "Adopt a Revolution" erstellt, die vom Ausland aus die zivilgesellschaftliche Opposition in Syrien unterstützt. Auf die Frage, was sich in Syrien ändern müsse, damit sie zurückkehrten, nannten 68 Prozent der Flüchtlinge ein Ende des Krieges und mehr als die Hälfte (51,5 Prozent), dass Assad gehen müsse. Nur acht Prozent sehen ihre Zukunft in Deutschland, alle anderen hoffen auf eine Rückkehrmöglichkeit.
Die Befragung von knapp 900 syrischen Flüchtlingen in zwölf Erstaufnahmeeinrichtungen, Registrierungsstellen und Flüchtlingsheimen in West- und Ostdeutschland wurde vom Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) unterstützt. Nach Angaben des Instituts gibt sie eine erste Auskunft über die Fluchtgründe und die Haltung der Flüchtlinge, ist aber nicht repräsentativ. 88 Prozent der Befragten sind Männer, die größte Gruppe der Interviewten ist zwischen 16 und 25 Jahren alt. Mehr als die Hälfte hat Syrien erst in diesem Jahr verlassen (65 Prozent).