Bereits jetzt sei die Überforderung sowohl aufseiten der Grenzbeamten als auch bei den Flüchtlingen groß, sagte Mitarbeiterin Katharina Ebel, die sich zurzeit an der griechisch-mazedonischen Grenze aufhält, im WDR-Radio. "Die Situation in Mazedonien ist schwierig und wird immer schwieriger, weil es jetzt kalt wird."
Die Familien und vor allem die Kinder seien von der Flucht über Land oder auf dem Seeweg sehr erschöpft, berichtete die Flüchtlingshelferin. "Was diese Menschen ganz dringend brauchen, sind Pausen zwischendurch." Die Flüchtlinge wollten aber "hier nicht bleiben, sondern weiter". Die SOS Kinderdörfer bauen deshalb nach Ebels Worten zurzeit Einrichtungen auf, in denen sich Familien kurzzeitig aufwärmen und ausruhen können. Zudem verteilt das Hilfswerk Decken, Getränke, Babymilch und Windeln an die Flüchtlingsfamilien.
Den Helfern begegneten auch Kinder, die von ihren Eltern gemeinsam mit Verwandten auf die Flucht geschickt worden seien, weil sie selbst kein Geld hätten, um Syrien zu verlassen, berichtete Ebel. Viele der Jungen und Mädchen seien traumatisiert vom Krieg und benötigten dringend psychologische Betreuung. "Wenn es sehr kleine Kinder sind, können die es teilweise als Spiel nehmen, aber für die meisten ist das schon sehr prägend", sagte die Flüchtlingshelferin.