Nicht alle protestantischen Pastoren in den USA begeistert vom Papst

Laut einer repräsentativen Umfrage des christlichen Forschungsinstituts Lifeway Research unter 1.000 Pastoren sind nur 63 Prozent der protestantischen Geistlichen der Ansicht, das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche sei "ein wahrer Christ und ein Bruder in Christus".

Diese Skepsis möge "vielen außerhalb des Protestantismus seltsam vorkommen", sagte Lifeway-Präsident Ed Stetzer zum Ergebnis der am Freitag (Ortszeit) vorgestellten Erhebung. Doch Reformator Martin Luther (1483-1546), Methodistenprediger John Wesley (1703-1791) und weitere "Vorväter der protestantischen Pastoren" hätten den Papst keineswegs als "Bruder in Christus" betrachtet.

Mehr zu Papst

Papst Franziskus zur Rolle der Frau

Frauenverband übt Kritik an Papst-Aussagen

Frauenleben sei vielfältig und dürfe nicht auf 'fruchtbares Empfangen, Sorge, lebendige Hingabe' und traditionelle Rollenbilder reduziert werden, sagte die Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands, Mechthid Heil.

Nach Kritik aus Belgien

Papst: "Kein Platz für Missbrauch und Vertuschung"

Papst Franziskus hat die Verantwortlichen in der Kirche aufgefordert, Fälle sexuellen Missbrauchs nicht zu vertuschen. Auf seiner Belgienreise gab es zuvor deutliche Kritik aus der Regierung und dem Königshaus.

Heute blieben besonders evangelikale Pastoren skeptisch. 37 Prozent der befragten protestantischen Pastoren erklärten jedoch, Franziskus habe ihre Haltung zum Katholizismus positiv beeinflusst. Knapp die Hälfte der US-Amerikaner ist protestantisch, rund ein Fünftel katholisch.

Das in Nashville (US-Staat Tennessee) ansässige Lifeway Reseach Institut hat die Erhebung vom 8. bis zum 21. September durchgeführt, bevor Papst Franziskus in den USA ankam. Sein Besuch endet am Sonntag.