Kirchenvertreter aus Deutschland und Polen erinnern an EKD-Ostdenkschrift
Kirchenvertreter aus Deutschland und Polen haben an den Vorstoß der EKD zur Aussöhnung beider Länder vor 50 Jahren erinnert. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, würdigte am Donnerstag in Berlin die Bedeutung der 1965 erschienenen Ostdenkschrift für die Entspannungspolitik der folgenden Jahrzehnte. Das EKD-Papier plädierte für die Anerkennung der Oder-Neisse-Linie als polnische Westgrenze und war bei seinem Erscheinen stark umstritten.
Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sagte, Verständigung sei eine Leitlinie politischen Handelns. Die heutige deutsch-polnische Nachbarschaft sei ein gelungenes Beispiel für Versöhnung. EKD-Ratschef Bedford-Strohm sagte, die Verantwortung für Versöhnung zwischen den Völkern stehe weiterhin auf der Tagesordnung: "Diese Verantwortungsübernahme hat sich erneut und aktuell zu bewähren im Umgang mit Flüchtlingen, die nach Europa kommen und Schutz suchen", ergänzte der bayerische Landesbischof.