Beim Treffen der 28 EU-Innenminister am Montagnachmittag in Brüssel müsse durch die Verteilung von 160.000 Flüchtlingen Druck von Deutschland genommen werden.
Die EU-Kommission hatte am vergangenen Mittwoch Pläne für eine Umsiedlung von 160.000 Menschen vorgestellt, die in Griechenland, Italien und Ungarn angekommen sind. Widerstand gegen das Vorhaben kommt unter anderem von den Regierungen Polens, Tschechiens und der Slowakei.
Gabriel sagte allerdings dem "Tagesspiegel", auch diese 160.000 seien "nur ein Tropfen auf den heißen Stein". Derzeit komme diese Zahl an Menschen in einem Zeitraum von etwa anderthalb Monaten nach Deutschland. Parallel zur europäischen Verteilung müsse daher schnell und wirksam in den Herkunftsländern der Flüchtlinge geholfen werden, sagte der SPD-Politiker. Dies gelte vor allem für die Nachbarstaaten der Kriegsländer: "Solange in den Flüchtlingslagern in Jordanien und im Libanon das Elend wächst, machen sich die Menschen auf den Weg nach Europa."
Deutschland und Europa sollten nach Gabriels Vorstellungen zusammen eine Soforthilfe von 1,5 Milliarden Euro für Nahrung, Unterkunft und vor allem für Schulen in den größten Flüchtlingscamps zur Verfügung stellen. De Golfstaaten und die USA seien aufgerufen, dies Europa gleichzutun.