Bislang gebe es aber lediglich "hilflose Versuche" der einzelnen Länder mit der Flüchtlingskrise umzugehen. Die europäischen Staaten müssten sich dringend gemeinsam um Lösungen bemühen - "wirklich mit dem politischen Willen, so wie sie es auch bei der Eurorettung getan haben".
So wie bislang könne es nicht weitergehen, sagte der Caritas-Chef: "Das eine (Land) baut einen Zaun, das andere lässt weiterreisen - das ist ein deutliches Zeichen für ein absolutes Versagen europäischer Politik." Erforderlich sei eine Quotenregelung, die die Größe und die Wirtschaftskraft der aufnehmenden Ländern berücksichtige, so Neher. Gleichzeitig müsse an einer wirtschaftlichen Stabilisierung in der Balkanregion gearbeitet werden. "Da brauchen wir vielleicht so etwas wie einen Marshall-Plan, der tatsächlich in den Ländern hilft, neue Zukunfts-, (und) Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen."
Das Problem sei, dass die einzelnen Länder meinten, sie könnten mit der Herausforderung allein besser umgehen, sagte Neher. Dazu komme die Angst, den Dialog mit der Bevölkerung zu suchen, und das Thema Einwanderung offen zu debattieren.