Dies sei entscheidend, auch um Vorurteile und Ängste in der Bevölkerung abzubauen, sagte er am Samstag in einem Interview des SWR: "Wenn wir diese fürchterlichen Anschläge auf die Flüchtlingsheime nicht haben wollen, dann müssen wir viel für die Integration tun."
Das Thema fordere das Land so stark wie nichts anderes seit der Wiedervereinigung, betonte Schweitzer. Flüchtlinge mit einer Bleiberechtsperspektive müssen nach seiner Ansicht schnell Deutsch lernen. Außerdem sollte ihre Qualifikation so früh wie möglich erfasst werden, im Idealfall schon beim Ausfüllen des Asylantrags. Die Industrie- und Handelskammern würden dann prüfen, ob das Berufsbild mit deutschen Anforderungen entspreche. Allerdings hätten zwei Drittel aller Flüchtlinge keinerlei Qualifikation.
Für junge Flüchtlinge in Ausbildung fordert der DIHK-Präsident einen Abschiebestopp. Während der Ausbildung und einer zweijährige Anschlussphase müssten Abschiebungen ausgeschlossen sein. "Sie können kein Unternehmen davon überzeugen 'Bilde aus!' mit der Befürchtung, dass jederzeit der Auszubildende abgeschoben werden kann", argumentierte der Chef des Verbandes, der mehr als drei Millionen Unternehmer in Deutschland vertritt.
Der DIHK-Präsident warnte davor, die Asyl- und Zuwanderungsdebatte zu vermischen: "Asyl ist alleinig ein Instrument für politische Verfolgung und für Bürgerkriegsflüchtlinge. Es wäre nicht opportun, das für Zuwanderung gezielt zu verwenden."