"Espelkamp ist das Beispiel einer erfolgreichen Integration von Flüchtlingen, was gerade in dieser Zeit, in der so viele schutzsuchende Menschen nach Deutschland kommen, Mut macht", sagte sie am Samstag in Espelkamp.
Die "Aufbaugemeinschaft Espelkamp GmbH", in der damals das Land NRW mit der Evangelischen Kirche von Westfalen kooperierte, sei als gelungenes Beispiel und eine Art Modell einer neuen Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staat gesehen worden, sagte Schwaetzer weiter. "Kirche zog sich nicht aus den 'weltlichen Dingen' zurück, wie es manche engagierte Christen gern gesehen hätten, sondern kam ihrer Verantwortung in der diesseitigen Welt nach." Das Beispiel Espelkamp habe gezeigt: "Zukunft hat die Kirche nur, wenn sie ihre Botschaft mitten in der Gesellschaft lebt."
Schwaetzer sprach auf einer Festveranstaltung zur Erinnerung an die EKD-Synode 1955 in Espelkamp, zu der die Friedrich-Ebert-Stiftung gemeinsam mit den Kirchenkreisen Herford, Minden, Lübbecke, Vlotho sowie dem Dekanat Herford-Minden eingeladen hatte. Die Synode vor 60 Jahren habe "historische Dimensionen" gehabt, nicht nur wegen des Tagungsortes, sagte die Synodenpräses. Es sei auch die letzte gesamtdeutsche EKD-Synode vor der deutschen Teilung gewesen. Zudem seien wichtige Themen diskutiert worden, wie die von Adenauer angestrebte Westintegration und Wiederbewaffnung Deutschlands oder das Engagement der Kirche für die Menschen in der industrialisierten Arbeitswelt.