Der Platz solle an Luthers Rom-Aufenthalt im Jahr 1510 erinnern, sagte der Pfarrer der evangelisch-lutherischen Gemeinde Roms, Jens-Martin Kruse, am Dienstag dem epd. Bürgermeister Ignazio Marino wird den Platz voraussichtlich am 16. September einweihen.
Kruse sagte, "gleichzeitig ist es für uns Minderheitenkirchen ein schönes Zeichen, dass wir hier in Rom willkommen sind". Überdies werde der Ort "Ausdruck der lebendigen vielfältigen Ökumene in Rom" sein. Er zeige, dass es keinen Streit mehr gebe, sondern die Christen in Rom gemeinsam an Luther als Zeugen des Evangeliums erinnern könnten.
Die neue Piazza Martin Lutero befindet sich an einem Park, in dem sich seit Jahren zahlreiche obdachlose Flüchtlinge aufhalten. Damit werde deutlich, dass es Aufgabe aller in Rom sei, sich um diese Menschen zu kümmern, sagte Kruse. "Als Minderheitenkirchen ist das ein Stück unser Schicksal gewesen, auch wenn wir heute nicht mehr verfolgt und auf der Durchreise sondern privilegiert sind, gehört das zu unserer Glaubensgeschichte in dieser Stadt."
Wegen überlasteter Aufnahmezentren übernachten Flüchtlinge in zahlreichen italienischen Städten im Freien. Viele von ihnen erhalten Hilfe von kirchlichen und anderen sozialen Einrichtungen, darunter auch den evangelischen Kirchen Italiens.