Theologe Jürgen Micksch bekommt Erich-Kästner-Preis

Theologe Jürgen Micksch bekommt Erich-Kästner-Preis
Der Vorsitzende des Interkulturellen Rates in Deutschland, Jürgen Micksch (74), erhält den Erich-Kästner-Preis des Presseclubs Dresden. Der evangelische Theologe und Soziologe in Darmstadt engagiere sich seit mehr als 30 Jahren für die Unterstützung von Flüchtlingen in Deutschland, teilte die Vorsitzende des Presseclubs Dresden, Bettina Klemm mit.

Micksch gründete 1986 die Arbeitsgemeinschaft "Pro Asyl", seit 2012 ist er Ehrenvorsitzender des Fördervereins. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird am 13. September in Dresden übergeben. Die Laudatio hält der Journalist Heribert Prantl von der "Süddeutschen Zeitung".

Klemm würdigte, dass Micksch sich seit Jahrzehnten gegen Fremdenhass und Rassismus sowie für ein friedliches interreligiöses Miteinander einsetze. Gerade vor den aktuellen Protesten gegen die Aufnahme von Flüchtlingen in Dresden habe die Ehrung eine besondere Bedeutung.

Der in Breslau geborene und in Niederbayern aufgewachsene Micksch war unter anderem Ausländerreferent bei der Evangelischen Kirche in Deutschland (1974-1984), stellvertretender Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing (1984-1993) und Interkultureller Beauftragter der hessen-nassauischen Kirche (1993-2001). 2001 gründete er das Abrahamitische Forum in Deutschland und ein Jahr später das Deutsche Islamforum. 2004 initiierte er den Interkulturellen Rat in Deutschland, dessen Vorsitzender er seitdem ist.

Der Erich-Kästner-Preis wird seit 1994 an Persönlichkeiten verliehen, die sich um Toleranz, Humanität und Völkerverständigung verdient gemacht haben. Der Preisträger spendet das Geld für künstlerische, kulturelle oder karitative Zwecke.