Foto: dpa/Ole Spata
Landesbischof Ralf Meister lebt selbst im Gebäude der Bischofskanzlei in Hannover.
Zwei Asylsuchende ziehen in Bischofskanzlei in Hannover ein
Angesichts der wachsenden Wohnungsnot von Flüchtlingen wollen sich die evangelischen Kirchen in Niedersachsen noch stärker für Asylsuchende engagieren.
Prominentestes Beispiel in der hannoverschen Landeskirche ist Landesbischof Ralf Meister: Am Freitag sind nach epd-Informationen zwei junge Männer aus Afghanistan in eine Einliegerwohnung der Bischofskanzlei am Rande der Innenstadt von Hannover eingezogen. Die beiden jungen Männer hatten bisher seit 2013 in einer Gemeinschaftsunterkunft gelebt.
Meister hatte im Frühjahr vor dem Kirchenparlament angekündigt, das Gebäude der Bischofskanzlei, in dem auch er mit seiner Frau und seinen zwei Kindern lebt, für Flüchtlinge zu öffnen. Nun hat die Kirche die 40 Quadratmeter große Einliegerwohnung in dem Haus an die Stadt vermietet.
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Die weiteren Überlegungen beträfen sowohl die großen Einrichtungen im Lande als auch Einzelinitiativen, sagte Oberkirchenrat Cornelius Hahn vom Vorstand des Diakonischen Werks in Niedersachsen am Freitag dem Evangelischen Pressedienst in Hannover. So verhandelten etwa verschiedene Kirchengemeinden zurzeit mit den zuständigen Kommunen über Wohnraum, den sie zur Verfügung stellen könnten.
Nach den positiven Erfahrungen mit dem Erstaufnahmelager in Osnabrück werde auch darüber nachgedacht, noch weitere Trägerschaften für Flüchtlingsheime zu übernehmen, sagte Hahn. "Wir haben gemerkt, dass wir durch unser Netz von diakonischen Angeboten, das von der Wohnungslosenhilfe bis zu Beratungsstellen reicht, sehr viel leisten können." Allerdings sei die Diakonie nicht bereit, gegenüber dem Land Abstriche an ihren Standards zu machen. "Wir können nicht um jeden Preis helfen."