USA: Pfadfinder lassen offen homosexuelle Betreuer zu
Angesichts der grundlegenden Veränderung der Rechtslage zur Homosexualität sei das generelle Verbot schwuler Betreuer nicht zu halten, teilte der Pfadfinderverband am Montag (Ortszeit) mit.
Allerdings erlaubt ein Beschluss des Exekutivausschusses der "Boy Scouts of America" in bestimmten Fällen religiös motivierte Diskriminierung. Kirchen und Glaubensverbände, die Pfadfindergruppen unterstützen, dürften nach "religiösen Kriterien" einstellen, und dabei prüfen, ob Kandidaten ihren Vorstellungen "bei Fragen der Sexualität" entsprechen, heißt es in dem Beschluss. Die vor mehr als 100 Jahren gegründeten "Boy Scouts" sind die größte US-Jugendorganisation.
Auf seiner Webseite erläutert der Verband, in zahlreichen US-Bundesstaaten und Städten gebe es Vorschriften gegen Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung. Es drohten kostspielige und "nicht gewinnbare" Zivilklagen.
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Im Jahr 2000 hatte das Oberste US-Gericht noch entschieden, die Pfadfinder hätten das Recht, schwule Jungen auszuschließen. Der Verband vertrat damals die Auffassung, Homosexualität sei unvereinbar mit den Werten der Boy Scouts. Offenbar unter Druck von Spendern beschlossen die US-Pfadfinder jedoch 2013, schwule Jungen aufzunehmen. Die Öffnung galt aber nicht für erwachsene Betreuer.
Der ehemalige US-Verteidigungsminister Robert Gates ist Präsident der "Boy Scouts of America". Im Mai hatte sich Gates für Reformen der Mitgliedskriterien ausgesprochen. Man müsse mit der Welt umgehen "wie sie existiert, und nicht, wie wir sie gerne hätten", sagte Gates.