Wie MDR Thüringen am Sonntag unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft Meiningen berichtete, wurden die Ermittlungen bereits Anfang März 2014 eingestellt, etwa neun Monate nach der Tat. Ein vager Verdacht gegen einen Mann aus Eisenach habe nicht erhärtet werden können, sagte Staatsanwalt Jochen Grundler dem Sender. Trotz intensiver Ermittlungen sei kein Täter gefunden worden.
Der Geschäftsführer der Stiftung Lutherhaus Eisenach, Jochen Birkenmeier, äußerte im Gespräch mit dem Sender dennoch Hoffnung: Die Schriften des Reformators Martin Luther (1483-1546) seien in Datenbanken gelistet. Wenn der Täter versuche, sie zu verkaufen, seien Museen und Kunsthändler über den rechtmäßigen Besitzer informiert.
Drei Flugschriften mit handschriftlichen Notizen Luthers waren am 12. Juli 2013 während der normalen Öffnungszeiten aus Glasvitrinen im Lutherhaus gestohlen worden. Der materielle Wert beträgt 60.000 Euro. Das Lutherhaus wird derzeit umgebaut und soll mit besseren Sicherheitsstandards am 26. September 2015 wieder eröffnet werden.
Bei den gestohlenen Dokumenten handelt es sich um Luthers Schrift "An den christlichen Adel deutscher Nation" aus dem Jahre 1520, den Druck "An die Radherrn aller stedte deutsches lands, das sie christliche Schulen aufrichten und halten sollen" (1524) und "Eine Predigt, das man Kinder zur Schulen halten solle" (erschienen 1530, gedruckt 1541).