Kirchliche Medien sollen sich verstärkt jungen Menschen zuwenden

Kirchliche Medien sollen sich verstärkt jungen Menschen zuwenden
Die evangelische Kirche erreicht mit ihren Medienangeboten bei älteren Menschen ein Millionenpublikum, kommt dagegen mit jüngeren Zielgruppen nur schwer in Kontakt. Der Medienbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Markus Bräuer, erklärte am Freitag in Stuttgart vor der württembergischen Landessynode, die Zukunft der Medien spiele sich vor allem auf Smartphones ab. Schon heute erfolgten 50 Prozent aller Internetzugriffe mobil. Die Kirche müsse deshalb mehr dafür tun, dass ihre Inhalte die möglichen Empfänger auch erreiche.

Bräuer warb für die Beschäftigung sogenannter Verbreitungsredakteure. Deren Aufgabe wird es sein, in sozialen Medien Videoclips und andere kirchliche Inhalte bekanntzumachen. Die zurückgehende Kirchenbindung erschwere den Zugang zu jungen Menschen. "Alle kennen die Rolling Stones, aber nicht mehr alle das 'Vater unser'", sagte Bräuer.

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Der Medienexperte bedauerte, dass in populären Krimis und Serien Religion nur wenig abgebildet werde. Während jede zweite Todesnachricht in Deutschland in Begleitung eines Pfarrers oder eines anderen kirchlichen Mitarbeiters überbracht werde, spiegelten das der "Tatort" und andere Formate kaum wider. Das von den Patienten geschätzte Angebot der Klinikseelsorge zeige sich in keiner Krankenhausserie. Durch Workshops mit Drehbuchautoren, Produzenten, Pfarrerinnen und Spezialseelsorgern versuche man das zu ändern. Daraus seien bereits Figuren wie die Polizeiseelsorgerin "Lena Fauch" (Veronica Ferres) und die ZDF-Vorabendserie "Herzensbrecher" über einen alleinerziehenden evangelischen Pfarrer entstanden.

Bräuer sprach beim Schwerpunkttag "Kirche - mehr als Gebäude. Verkündigung durch Raum, Bild und Wort" der Landessynode. Die Tagung des Kirchenparlaments der mehr als 2,1 Millionen württembergischen Protestanten geht an diesem Samstag zu Ende.