Die niederländische Organisation "Women on Waves" protestierte mit der Aktion gegen das Abtreibungsverbot in Polen. Nach dem Start der Drohne in Frankfurt (Oder) habe die deutsche Polizei eingegriffen und die Technik beschlagnahmt, sagte eine Sprecherin der Organisation dem epd. Dennoch sei die Drohne sicher auf der polnischen Seite in Slubice gelandet. Zwei Polinnen hätten die Abtreibungspillen an sich nehmen können.
Das polnische Abtreibungsverbot "sorgt für Ungerechtigkeit und trifft vor allem arme und bildungsferne Frauen", erklärte die Organisation am Samstag. "Gesetze wie die in Polen verletzen Menschenrechte, zum Beispiel das Recht auf Gesundheit."
Polizei zeigt Frauenrechtlerinnen an
Die niederländischen Frauenrechtlerinnen müssen sich nun in Deutschland wegen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz verantworten. Wie die Polizei am Sonntag im brandenburgischen Fürstenwalde mitteilte, hat der Drohnenflug selbst keine rechtlichen Folgen. Da es sich aber beim Inhalt der gelieferten Päckchen um verschreibungspflichtige Medikamente handele, sei ein Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz angezeigt worden.
Polen ist neben Malta, Irland und Andorra eines der wenigen Länder in Europa, in denen Schwangerschaftsabbrüche verboten sind. Wegen des Verbots finden viele Abtreibungen unter unhygienischen Bedingungen statt. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Osteuropa, darunter auch Polen, eine der höchsten Abtreibungsraten der Welt. In Deutschland sind Schwangerschaftsabbrüche bis zur 12. Woche straffrei.
WHO zu Abtreibungen in Europa: http://u.epd.de/cop Mitteilung von "Women on Waves": http://u.epd.de/cqe