Wie die Polizei in der thüringischen Universitätsstadt mitteilte, protestierten sie an verschiedenen Orten, teilweise auch mit Sitzblockaden gegen den Aufmarsch der rechtsgerichteten "Europäischen Aktion Thüringen. Am Aufzug der Neonazis nahmen statt der angekündigten 500 rund 110 Menschen teil.
Wegen der vielen Gegendemonstranten verlief die Veranstaltung der Rechtsextremen anders als geplant nur auf einer kurzen Strecke, wie die Polizei weiter mitteilte. Eine Änderung der Route hätten die Verantwortlichen zuvor abgelehnt. Nach der Ankündigung von rund 50 Neonazis, im Anschluss im südlich von Jena gelegenen Pößneck "Stimmung" machen zu wollen, erteilte die Polizei für die Stadt einen Platzverweis an die Betreffenden.
Beim Versuch der Gegendemonstranten, Polizeiabsperrungen zu durchbrechen, wurde den Angaben zufolge Reizgas eingesetzt. Insgesamt waren mehrere Hundert Polizisten im Einsatz, um die beiden Lager getrennt zu halten.
Wie die Polizei weiter mitteilte, wurden in der Nacht vor dem Aufzug der Neonazis auch in Jena Asylbewerber bedroht. Vor einer Flüchtlingsunterkunft im Stadtteil Lobeda seien drei Fahrzeuge vorgefahren. Rund 10 Insassen hätten "Ausländer raus" gebrüllt. Die Polizei ermittele wegen Volksverhetzung.