Deutschland trage eine unmittelbare Verantwortung für das Leben und die Lebensbedingungen der Menschen, die nach Europa kämen, schreiben die Minister in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstagsausgabe). Sie fordern, jungen Flüchtlingen in Ausbildung ein über die Ausbildungszeit hinausreichendes Bleiberecht zu gewähren.
"Wir müssen die Fähigkeiten dieser Menschen nutzbar machen - für ihre, aber auch für unsere Zukunft", erklärten Steinmeier und Nahles in ihrem Beitrag zum Weltflüchtlingstag. Die Deutschen sollten "in den Flüchtlingen auch die Fachkräfte sehen, die wir immer dringender brauchen".
Die Kommunen müssten vom Bund rasch mehr Geld bekommen, um die Flüchtlinge menschenwürdig unterzubringen, bekräftigten die Minister. Auch für die Integration der Flüchtlinge in den deutschen Arbeitsmarkt durch Deutschkurse und Vermittlung müssten mehr Mittel aufgewendet werden.
Beide Politiker verwiesen darauf, dass die größte Last durch die Flüchtlingsströme von den Ländern in unmittelbarer Nachbarschaft der Krisenherde getragen würden. Auch dort nehme Deutschland seine Verantwortung wahr, hieß es. So helfe die Bundesrepublik etwa Syriens Nachbarstaaten dabei, ihre soziale Infrastruktur auch mit Millionen Flüchtlingen im Land noch aufrecht zu erhalten.