"Wir brauchen klare Regelungen für eine legale Einwanderung, damit Menschen auf der Flucht nicht länger ihr Leben riskieren", sagte Dröge am Samstag im Berliner Radiosender 88,8. Die europäische Dublin-Regelung, nach der ein Asylsuchender in dem Staat seinen Asylantrag stellen muss, den er zuerst betreten hat, habe sich nicht bewährt. "Sie belastet einseitig die Staaten an der europäischen Außengrenze, allen voran Italien mit seinen Mittelmeerküsten", kritisierte der Bischof.
Dröge hatte in der vergangenen Woche ein Flüchtlingslager in Rom besucht. Trotz guter Ausbildung hätten Flüchtlinge etwa als Krankenpfleger in Italien oft keine Chance auf dem dortigen Arbeitsmarkt, sagte der evangelische Theologe. Selbst wenn in einem anderen europäischen Land Krankenpfleger gesucht würden, dürften Flüchtlinge nicht dorthin reisen. Diese Perspektivlosigkeit nannte Dröge deprimierend.
Der Bischof sprach sich zugleich dafür aus, die Fluchtursachen stärker zu bekämpfen: "Wir müssen das unsere dazu tun, dass aus sogenannten Herkunftsländern wieder Heimat wird. Damit die Tüchtigsten nicht länger von Zuhause fliehen müssen."