Weil alte Menschen immer später ins Heim kämen, habe sich die Zahl der Sterbefälle deutlich erhöht. Viele sterbende Menschen zu versorgen und häufig Plätze neu zu belegen, erfordere mehr Personal als eine längere Belegung etwa mit demenzkranken Menschen.
Die Untersuchung zeige, dass die vereinheitlichte Art und Weise, wie der Personalbedarf in Altenheimen berechnet wird, unzureichend sei, erklärte Frauke Schönberg, Leiterin des mit der Studie beauftragten Dortmunder Alters-Instituts: "Die unterschiedlichen Funktionen und Belastungen der Heime werden so nicht berücksichtigt."
Als Folge der größer werdenden Zahl an sterbenden Heiminsassen konzentrierten sich manche Häuser auf die Palliativversorgung schwerstkranker Menschen, andere auf Personen mit Demenz, erläuterte Instituts-Geschäftsführer Bodo de Vries. Die Menschen wollten so lange wie möglich zu Hause leben und dort ambulant versorgt werden. Wenn das Versorgungsnetz jedoch versage, dann seien nach wie vor die Heime gefragt. Daher könne man keinesfalls auf die stationären Altenheime ganz verzichten, betonte der Experte.
Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass der Anteil der Männer in den Einrichtungen größer wird. Männer würden im Schnitt etwa 81 Jahre alt und sterben nach eineinhalb Jahren im Heim, hieß es. Frauen dagegen würden etwa 87 Jahre alt und durchschnittlich knapp drei Jahre stationär gepflegt.
Das Institut, eine Tochtergesellschaft des evangelischen Johanneswerks, untersuchte im Auftrag des diakonischen Trägers die Verweildauer von Bewohnern in 32 stationären Altenpflegeeinrichtungen des Johanneswerks.