Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor, die der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagsausgabe) vorliegt. Je nach Berechnungsmethode und Rahmenbedingungen ergab sich demnach im bundesweiten Durchschnitt ein Mehrbedarf von 200 bis 600 Stellen.
Eine zusätzliche Befragung unter den Mitarbeitern der Jobcenter ergab dem Bericht zufolge, dass 74 Prozent der Ansicht sind, dass sie für die Fallbearbeitung zu wenig Zeit haben. Etwa jeder dritte Befragte zeigte sich mit den Arbeitsbedingungen insgesamt unzufrieden. Nur jeder Vierte erklärte, dass die vorhandenen IT-Anwendungen einen störungsfreien Ablauf ermöglichten.
"Die Regierung hat klar eingeräumt, dass die Arbeitsverwaltung personell unterbesetzt ist", sagte die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linken, Sabine Zimmermann, dem Blatt. Die Regierung müsse nun mehr Geld zur Verfügung stellen, damit die Sozialleistungen "sachgerecht und zeitnah" bearbeitet werden könnten.
Die Informationen beruhen auf einer Initiative des Bund-Länder-Ausschusses, der eine Neuberechnung des Personalbedarfs und eine Umfrage unter den Mitarbeitern der Jobcenter in Auftrag gegeben hatte. Berücksichtigt wurden dabei nur die Einrichtungen der Bundesagentur für Arbeit, nicht die von den Kommunen betriebenen Jobcenter. Die Daten stammten aus dem Jahr 2013.