Durch assistierten Suizid werde der Druck auf Sterbenskranke steigen, ihr Leben beenden zu lassen, sagten die Bischöfe am Freitag in Stuttgart. Todkranke hätten die Sorge, ihrer Familie und der Gesellschaft zur Last zu fallen. Statt Sterbehilfe sollte die Palliativmedizin flächendeckend ausgebaut werden, forderten July und Fürst anlässlich der ökumenischen "Woche für das Leben".
Der katholische Bischof Fürst wies darauf hin, dass sich jedes Jahr in Deutschland rund 3.500 über 65-Jährige das Leben nehmen. Das seien 35 Prozent aller Suizide und mache alte Menschen zur "Hochrisikogruppe", denen ihr Leben zu einer Last werde. Die Kirchen sprechen sich für ein Verbot der organisierten Hilfe zur Selbsttötung, für den Ausbau der Hospizarbeit sowie gegen eine Zulassung aktiver Sterbehilfe aus.
July wandte sich gegen eine Verklärung des Suizids als "Freitod". "Wir sind nicht frei in der Entscheidung zu sterben", sagte er. Er dankte allen Haupt- und Ehrenamtlichen, die im Sinne der Nächstenliebe in Hospizen Menschen am Ende ihres Lebens begleiten.
Die "Woche für das Leben" ist eine Aktion der beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland und wird seit 1994 gemeinsam von katholischer Deutscher Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) organisiert.