Der internationale Gesundheitsnotstand bleibe weiter bestehen, erklärte der beigeordnete WHO-Generaldirekttor Bruce Aylward am Freitag in Genf. Das Notfallkomitee der Organisation habe entschieden, es sei zu früh für eine Aufhebung. Noch steckten sich Menschen in Westafrika mit dem Ebola-Erreger an, die Krankheit töte weiterhin.
Die WHO hatte im August 2014 den internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen, nachdem immer mehr Menschen an Ebola erkrankt waren. Viele Gesundheitsexperten und Hilfsorganisationen kritisierten, die WHO habe viel zu spät Alarm geschlagen. Seit Beginn der Epidemie in Westafrika Ende 2013 erkrankten nach WHO-Angaben mehr als 25.500 Menschen an Ebola, knapp 10.600 von ihnen starben. Schwerpunktländer der Epidemie sind Guinea, Sierra Leone und Liberia.
In jüngster Zeit ging die Zahl der Neuerkrankungen deutlich zurück. In der Woche bis zum 5. April wurden laut WHO 30 neue Fälle erfasst. Das sei der niedrigste Stand seit Mai 2014. In der Woche davor hatten sich laut WHO 82 Menschen neu angesteckt, in der Vorvorwoche seien es 150 Menschen gewesen. Zudem erklärte die WHO, dass die Gefahr einer internationalen Ausbreitung weiter zurückgehe.
Die WHO wertet den Rückgang der Neuinfektionen als Folge verbesserter Diagnose, Behandlung und Aufklärung. Gegen die Tropenkrankheit gibt es noch keine zugelassenen Heilmittel oder Impfstoffe.
WHO: Internationaler Gesundheitsnotstand wegen Ebola bleibt
Foto: dpa/Kay Nietfeld
In Liberia gab es seit 18 Tagen keinen neuen Ebola-Fall.
WHO: Internationaler Gesundheitsnotstand wegen Ebola bleibt
Trotz Fortschritten im Kampf gegen die Ebola-Epidemie gibt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) keine Entwarnung.
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