Mehr als 2,3 Millionen Euro sollen in Liberia veruntreut worden sein, indem Hilfsgüter zu überhöhten Preisen abgerechnet und überhöhte Personalkosten angegeben wurden. Eine Million Euro gingen demnach in Guinea durch überhöhte Abrechnungen eines Dienstleisters verloren, der für die Zollabfertigung von Hilfsgütern zuständig war. Zwei weitere Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. Das IFRK sei schockiert von diesen Vorkommnissen, teilte ein Sprecher mit. Derzeit werde versucht, alle Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und das veruntreute Geld zurückzubekommen.
Mit seiner Mitteilung reagierte das Rote Kreuz auf eine Aufforderung von Transparency International, Prüfungsberichte zur Ebola-Krise in Westafrika öffentlich zu machen. Die Krisenreaktion gilt als eine der komplexesten in der jüngsten Geschichte. In nur wenigen Wochen waren tausende Helfer nach Westafrika entsandt und notdürftige Behandlungszentren eingerichtet worden. Es gilt als wahrscheinlich, dass auch andere Organisationen Opfer ähnlicher Korruptionsfälle geworden sind. Das Rote Kreuz hatte nach eigenen Angaben mit der Hilfe von Freiwilligen aus den betroffenen Ländern mindestens 10.500 Ebola-Fälle verhindert.