Bei dem fünftägigen Aufenthalt sind mehrere Podiumsdiskussionen, unter anderem zum Verhältnis von Staat und Religion sowie der politischen Situation im Nahen Osten geplant. Zum Abschluss ihrer Reise wird Käßmann am Sonntag in der deutschen evangelischen Gemeinde in Beirut einen Gottesdienst feiern.
Käßmann will sich zudem ein Bild über die Lage in der Region machen. Im Libanon haben nach Schätzungen des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR rund 1,3 Millionen Syrer Zuflucht vor dem Bürgerkrieg in ihrer Heimat gesucht. Das Land, das etwa viereinhalb Millionen Einwohner hat, ist mit der hohen Zahl der Flüchtlinge in vielerlei Hinsicht überlastet. Anfang des Jahres hat der Libanon daher eine Visum-Pflicht für Syrien-Flüchtlinge eingeführt, um die Zuwanderung aus dem Nachbarland zu regulieren.
Anlass der Reise ist eine internationale Konferenz zum Thema "Die Reformation und der Mittlere Osten". Die Tagung wird unter anderem von der theologischen Fakultät der Beiruter Universität und der evangelischen Gemeinde in Beirut in Zusammenarbeit mit der deutschen Botschaft im Libanon veranstaltet. Neben Käßmann, die als Botschafterin für das Reformationsjubiläum 2017 wirbt, nimmt auch der Präsident des Lutherischen Weltbundes, Bischof Munib Younan, an der Tagung teil.