Sie litten unter strukturellem Rassismus, bilanzierte Flüchtlingsrats-Sprecher Marc Millies am Montag nach einer fünftägigen Recherchereise Anfang März: "Wir sahen unzumutbare Lebensverhältnisse."
Dazu gehören Millies zufolge Wohnungen ohne Strom und fließendes Wasser. In Krankenhäusern werde Roma die medizinische Versorgung verweigert. Außerdem habe die Reisegruppe mit Anwälten, Journalisten, Aktivisten und einer Ärztin aus Deutschland, Frankreich und Mazedonien von Übergriffen durch die Polizei erfahren.
Noch schlimmer sei die Situation von etwa 1.000 Roma-Flüchtlingen aus dem Kosovo, die nicht in ihre etwa 80 Kilometer weit entfernte Heimat zurückdürften. Nach wie vor würden die Pässe von Abgeschobenen etwa aus Deutschland trotz eines Urteils des mazedonischen Verfassungsgerichts markiert. Dadurch gehe faktisch die Bewegungsfreiheit verloren. Beim Grenzverkehr werde nach rassistischen Kriterien kontrolliert: "Roma dürfen auch dann nicht ausreisen, wenn sie alle Voraussetzungen erfüllen."
Wenn Abgeschobene nach Mazedonien zurückkehren, bekommen sie laut Millies für ein Jahr keine Sozialhilfe. Die Balkanstaaten Bosnien und Herzegowina, Mazedonien und Serbien gelten seit kurzem als sichere Drittstaaten. Dort leben Roma zum großen Teil in Ghettos am Rande der Gesellschaft.
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Roma werden nach Erkenntnissen einer internationalen Recherchegruppe unter Beteiligung des Bremer Flüchtlingsrates in Mazedonien massiv diskriminiert.
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