Der 37-jährige Abhijit Roy und seine 34-jährige Frau wurden auf dem Heimweg von einer Buchvorstellung in der Hauptstadt Dhaka von Unbekannten mit Fleischer-Beilen angegriffen, berichtete der TV-Sender Bangla News 24 am Freitag. Roy, der über religiösen Fundamentalismus schreibt, wurde von den Angreifern zu Tode gehackt. Seine Frau Rafida Ahmed, ebenfalls eine Bloggerin, überlebte das Attentat schwer verletzt.
Roy, ein in Bangladesch geborener US-Bürger, hatte bereits Drohungen wegen seines Blogs "Mukto-mona" (deutsch: Freigeist) erhalten. Freunde und Familie des Opfers machen religiöse Fanatiker für den Tod Roys verantwortlich. An der Universität von Dhaka kam es am Freitag zu Protesten gegen die Mörder des Bloggers. Roy und seine Frau waren am Donnerstagabend in der Nähe der Universität auf offener Straße angegriffen worden.
Es ist nicht der erste Angriff dieser Art in Bangladesch, einem mehrheitlich muslimischen Land mit rund 160 Millionen Einwohnern. Im Jahr 2013 war in Dhaka der Blogger Ahmed Rajib Haider, der ebenfalls religiösen Extremismus kritisierte, auf ähnliche Weise ermordet worden.
Der Chefredakteur der Deutschen Welle, Alexander Kudascheff, verurteilte den Mord an Roy als "abscheuliches Verbrechen". In Bangladesch sei die Meinungs- und Pressefreiheit erheblich eingeschränkt, sagte er. Mutige Journalisten und Publizisten, die kritisch Position bezögen, auch zu religiösen Themen, würden angefeindet. Roy war mit seinem Blog "Mukto-mona" im vergangenen Jahr für den Online-Award der Deutschen Welle "The Bobs - Best of Online Activism" nominiert.