Das ist das Ergebnis einer Emnid-Umfrage im Auftrag der "Bild am Sonntag". Demnach erwarten 69 Prozent der Befragten, dass sie mit den gesetzlichen Leistungen nur unzureichend versorgt sein werden. Im Osten Deutschlands glauben dies 75 Prozent, im Westen 68 Prozent.
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Besonders die 30- bis 39-Jährigen blicken laut der Umfrage pessimistisch auf ihr Auskommen im Alter. 93 Prozent von ihnen bezweifeln, dass sie mit der gesetzlichen Rente hinreichend versorgt sein werden. Bei den über 65-Jährigen sagen 49 Prozent, dass sie mit der gesetzlichen Rente nicht hinkommen. Ebenfalls 49 Prozent sehen sich ausreichend versorgt.
Ulrike Mascher, Präsidentin des Sozialverbandes VdK, forderte in der "Bild am Sonntag" eine Rücknahme der geplanten Absenkung des Rentenniveaus: "Das Leistungsniveau der Altersrente darf nicht weiter sinken. Die Absenkung des Rentenniveaus von derzeit 51 auf 43 Prozent bis zum Jahr 2030 ist zu stoppen." Bei 50 Prozent des Nettolohns müsss "endlich Schluss sein".
Die Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) verlangte derweil ein Ende der Rente mit 63. Alexander Gunkel, Mitglied der BDA-Hauptgeschäftsführung, sagte der Zeitung: "Die abschlagsfreie Rente mit 63 war ein Fehler, der korrigiert werden sollte." Statt neuer Anreize für Frühverrentungen brauch es eine konsequente Umsetzung der Rente mit 67. "Seit dem Jahr 2000 hat sich die Zahl der älteren Arbeitnehmer mehr als verdoppelt und Beispiele wie die Schweiz oder Schweden zeigen, dass hier noch Luft nach oben ist."
Mögliche Rentenkürzungen in der Zukunft sehen die Deutschen kritisch: 89 Prozent würden keine Partei wählen, die die Renten kürzen will. Bei den über 65-Jährigen sind es sogar 95 Prozent. Unter den SPD-Wählern lehnen 97 Prozent die Unterstützung einer Partei ab, die für Rentenkürzungen plädiert, bei den Unions-Anhängern sind es 89 Prozent.