Der in Dresden getötete Eritreer Khaled Idris Bahray wird am Samstag in Berlin beerdigt. In der sächsischen Landeshauptstadt sei keine islamische Bestattung möglich, daher werde er nicht am letzten Wohnort bestattet, teilte die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh am Donnerstagabend in Berlin mit. Der 20-jährige Asylbewerber war am vergangenen Dienstag in Dresden, wo er seit einigen Monaten lebte, tot aufgefunden worden. Eine Obduktion ergab, dass er durch mehrere Messerstiche starb.
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Wie die Staatsanwaltschaft Dresden am Donnerstag mitgeteilt hatte, steht ein 26-jähriger Mitbewohner im dringenden Verdacht, Khaled Idris Bahray im Innenhof des Wohnhauses durch mehrere Messerstiche in den Halsbereich tödlich verletzt zu haben. Der beschuldigte Landsmann gab demnach in einem ersten Geständnis an, dass ein Streit über die Haushaltsführung eskaliert war. Die Beamten hätten die mutmaßliche Tatwaffe gesichert, hieß es.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft hat das Amtsgericht Dresden gegen den Beschuldigten Haftbefehl wegen Totschlags erlassen und Untersuchungshaft angeordnet. Zunächst hatte es geheißen, es gebe bei dem Toten keine Anhaltspunkte für eine Fremdeinwirkung. Danach hatte die Polizei Fehler eingeräumt. Zudem wurde bekannt, dass zwei Hakenkreuze an die Tür der Wohngemeinschaft des Opfers geschmiert worden waren. Das hatte Spekulationen über einen möglichen rassistischen Hintergrund der Tat befeuert.
Die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh sammelt Spenden für die Beerdigung Khaled Idris Bahrays. Jalloh war am 7. Januar 2005 in Dessau bei einem Brand in einer Gewahrsamszelle der Polizei ums Leben gekommen.