Handwerkspräsident fordert späteren Renteneintritt

Handwerkspräsident fordert späteren Renteneintritt
Der Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer hat sich für eine weitere Verlängerung der Lebensarbeitszeit ausgesprochen.

"Die Erkenntnis reift langsam, dass man in einer älter werdenden Gesellschaft nicht immer weniger arbeiten kann, sondern eher länger arbeiten muss", sagte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks dem in Köln erscheinenden "Express" (Mittwochsausgabe). Sonst sei das Umlagesystem bei der Rente nicht mehr finanzierbar.

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Damit auch körperlich schwer arbeitende Menschen länger im Betrieb bleiben können, forderte Wollseifer eine flexible Teilrente. Nötig seien höhere Hinzuverdienstgrenzen. "Dann können Ältere entscheiden, ob sie noch 40 Stunden die Woche, oder nur 30 oder 20 arbeiten können." Im Handwerk investieren nach Wollseifers Worten immer mehr Betriebe in die Gesundheitsvorsorge, damit Arbeitnehmer länger arbeiten können. "Und seit die Rente mit 67 eingeführt wurde, bietet das Handwerk Älteren noch mehr Weiterbildungen."

Der Handwerkspräsident erneuerte seine Kritik an der in diesem Jahr eingeführten abschlagsfreien Rente mit 63 Jahren nach 45 Versicherungsjahren. "Wir entziehen unseren Betrieben dadurch erfahrene Arbeitskräfte", beklagte Wollseifer.

Auch den flächendeckende Mindestlohn, der ab dem 1. Januar in Deutschland gilt, sieht Wollseifer kritisch. "Der gesetzliche Mindestlohn führt auch zu überbordender Bürokratie. Das ist teures Gift für die Betriebe", sagte der Präsident des Handwerksverbandes. Tarifpolitik sei Sache der Sozialpartner. "Die finden bessere, weil regionale und branchenbezogene Lösungen."