"'Pegida' verhöhnt den christlichen Glauben", sagte Geschäftsführer Günter Burkhardt in einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Weihnachten sei "die Fluchtgeschichte schlechthin". "Christen müssen auf der Seite der Flüchtlinge stehen und nicht auf der Seite der Gegner", sagte Burkhardt.
Der Einsatz für Flüchtlinge sei Ausdruck gelebten christlichen Glaubens, ergänzte er. "Pegida" zeige dagegen Flüchtlingen aus Syrien und dem Nordirak die kalte Schulter. "Das ist alles andere als christliche Nächstenliebe", betonte Burkhardt.
Visa zu Weihnachten
Der Pro Asyl-Geschäftsführer kritisierte das von Spitzenpolitikern geäußerte Verständnis für die asyl- und islamfeindlichen Demonstration, die am vergangenen Montag 15.000 Menschen in Dresden anzog. "Es ist schon erstaunlich, dass eine Gruppe in der Lage ist, eine Diskussion anzuzetteln, bei der es nicht mehr um die Not der Flüchtlinge geht, sondern um Verständnis für vermeintlich besorgte Bürger", sagte er. 27.000 Dresdner hätten bei der vergangenen Landtagswahl rechtsextreme oder rechtspopulistische Parteien gewählt. Das habe das Potenzial bereits offenbart. "Jetzt darf man sich von denjenigen aber keine politische Diskussion aufzwingen lassen", sagte Burkhardt.
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Stattdessen forderte er, darüber zu diskutieren, wie Flüchtlingen aus Syrien und den Nachbarstaaten, die besonders viele von ihnen aufnehmen, geholfen werden könne. "Viele syrische Familien sind an Weihnachten getrennt. Angehörige sind auf der Flucht und dürfen nicht nach Deutschland einreisen. Ihnen müsste man ein Visum erteilen", sagte Burkhardt.
Um 'Pegida' zu bekämpfen müsse die Politik über Flüchtlingsunterkünfte und Fluchtursachen aufklären, forderte Burkhardt. "Wenn Bürgermeister irgendwo eine Flüchtlingsunterkunft aufmachen, ohne das vorzubereiten, kriegt man diese Reaktionen", sagte er. Burkhardt forderte ein Integrationskonzept von Bund und Ländern, "aus dem beispielsweise hervorgeht, dass Flüchtlinge dezentral untergebracht werden und Integrationskurse ermöglicht werden".