Damit bekämpfe die Bundesregierung eine zu schlechte Bezahlung vieler Arbeitnehmer, erklärte die ILO am Freitag in Genf.
In der Gruppe der Industrieländer habe sich das Lohnwachstum in den vergangenen zwei Jahren fast auf null verlangsamt. Die aktuelle Entwicklung zeige in einigen Ländern sogar einen Rückgang, sagte Sandra Polaski, ILO-Vize-Generaldirektorin für Politik. Dadurch werde eine schleppende private Nachfrage verursacht und die gesamte Wirtschaft belastet.
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Ab dem 1. Januar 2015 gilt in Deutschland ein flächendeckender gesetzlicher Mindestlohn von 8,50 Euro. Rund 3,7 Millionen Beschäftigte im Niedriglohnsektor würden von dieser Neuregelung profitieren, betont die Bundesregierung.
Laut ILO gab es in Deutschland zwischen 2007 und 2013 nur ein "moderates" Lohnwachstum von 2,7 Prozent. In den unteren Einkommensgruppen machten die Löhne etwa zehn Prozent des Haushaltseinkommens aus, rund 80 Prozent der Einkommen bestünden aus Sozialtransfers.
Global sei die Rate für das Lohnwachstum von 2,2 Prozent 2012 auf 2,0 Prozent 2013 gesunken, hielt die ILO fest. Das "bescheidene Wachstum der Löhne weltweit" sei fast völlig von den aufstrebenden G20-Volkswirtschaften getragen worden, hieß es. Dort seien die Löhne um 6,7 Prozent 2012 und um 5,9 Prozent im Jahr 2013 gestiegen. Die Löhne in Industrieländern blieben im Durchschnitt dreimal höher als in Schwellen- und Entwicklungsländern, hieß es.