Pro Asyl drängt auf Aufnahme syrischer und irakischer Familienangehöriger

Pro Asyl drängt auf Aufnahme syrischer und irakischer Familienangehöriger
Vor der geplanten Geberkonferenz des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) am 9. Dezember in Genf hat Pro Asyl an die Bundesregierung appelliert, nicht mit leeren Händen dorthin zu reisen.

###mehr-artikel###Momentan werde oft darauf verwiesen, dass Deutschland bereits viele Flüchtlinge aufgenommen habe, sagte Pro-Asyl-Geschäftsführer Günter Burkhardt am Dienstag in Berlin. Als Signal an die anderen europäischen Staaten, die bei der Aufnahme teilweise komplett versagten, sei die weitere Aufnahmebereitschaft aber wichtig. Burkhardt erneuerte seine Forderung, besonders beim Nachzug von Familienangehörigen von in Deutschland lebenden Irakern und Syrern großzügig zu sein. In der Bundesrepublik gebe es jeweils eine große Community von Landsleuten. Natürlich wollten Angehörige dann auch dorthin.

Als Möglichkeit, legal nach Deutschland zu kommen, regte Burkhardt Visumsfreiheit für die Betroffenen an. Skeptisch äußerte sich der Asylexperte über die von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) geäußerte Idee, Ausreisezentren in Nordafrika einzurichten, um damit gegebenenfalls Flüchtlingen einen Weg nach Europa aufzuzeigen. Er fürchte, dies sei nur ein Alibi, mit dem man davon ablenken will, dass man Menschen in Seenot nicht mehr retten wolle, sagte er mit Verweis auf die zum Jahresende auslaufende Rettungsoperation "Mare Nostrum". Noch sei das Konzept der Zentren "nebulös und fragwürdig", sagte er. Details dazu sind noch nicht bekannt.