Die Berliner evangelische Pröpstin Friederike von Kirchbach ist abgewählt worden. In der Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) erhielt die Stellvertreterin von Bischof Markus Dröge am Freitag in der Hauptstadt nur 37 von 114 abgegebenen Stimmen. Zu ihrem Nachfolger wählte das Kirchenparlament den bisherigen Studiendirektor des Predigerseminars im Kloster Loccum, Christian Stäblein (47). Er erhielt 60 Stimmen. Die 59-jährige von Kirchbach hatte das Amt seit 2005 inne. Zuvor war sie Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages.
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Auch der neue Konsistorialpräsident der Landeskirche kommt aus Niedersachsen: Der Hannoveraner Diakonievorstand Jörg Antoine wurde zum Nachfolger von Ulrich Seelemann bestimmt, dessen Amtszeit die Synode im Frühjahr überraschend nicht verlängert hatte. Der 46-jährige promovierte Jurist Antoine setzte sich deutlich gegen den gleichaltrigen Martin Richter durch, der seit 1998 in der Berliner Kirchenverwaltung tätig ist. Antoine erhielt 89 von 116 Stimmen. Zu der Landeskirche gehören rund eine Million evangelische Christen in Berlin, Brandenburg und Ostsachsen.
Warum Kirchbach eine zweite Amtszeit verwehrt wurde, blieb offen. In der EKBO-Grundordnung war 2004 ein Passus verankert worden, wonach Konsistorialpräsident und Propst nicht mehr auf Lebenszeit, sondern für zehn Jahre gewählt werden. Eine Wiederwahl ist aber ausdrücklich zulässig. Dröge nannte es schmerzlich, dass von Kirchbach keine Mehrheit mehr erhielt. Es entspreche jedoch der Würde und den Aufgaben der Synode, eigene Entscheidungen zu treffen. Welche Aufgaben die scheidende Pröpstin nach dem Ende ihrer Amtszeit übernimmt, ist ungewiss. Seelemann wird bis zu seiner Pensionierung 2017 für die Evangelische Kirche in Deutschland tätig.