Die evangelische Kirche vermietet in Mainz künftig eine eigens zu diesem Zweck gekaufte Wohnung an Asylbewerber. Der erste Mietvertrag mit einer vierköpfigen Familie aus Ägypten sei unterzeichnet, teilte der evangelische Mainzer Dekan Andreas Klodt am Freitag mit. Die Familie, ein Ehepaar mit zwei kleinen Söhnen, konnte bereits aus einer Sammelunterkunft in das deutlich geräumigere Drei-Zimmer-Apartment im Stadtteil Gonsenheim umziehen.
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Das Dekanat hatte Klodts Angaben zufolge für die Wohnung, Maklergebühren und Grunderwerbssteuer insgesamt 130.000 Euro ausgegeben. Für die Dauer des Asylverfahrens übernimmt die Stadt Mainz die Mietkosten. Die örtliche Kirchengemeinde erklärte sich bereit, die Flüchtlingsfamilie zu unterstützen.
Die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt steht angesichts der stark gestiegenen Flüchtlingszahlen und des ohnehin angespannten örtlichen Wohnungsmarktes vor großen Problemen, um die ihr zugewiesenen Asylbewerber menschenwürdig unterzubringen. Überwiegend leben Flüchtlinge daher in mehreren Sammelunterkünften. Nach Einschätzung von Flüchtlingshelfern sind die Bedingungen dort insbesondere für Familien mit kleinen Kindern problematisch.