Schneider: Friedensethik wird Nachfolger beschäftigen

Schneider: Friedensethik wird Nachfolger beschäftigen
Friedensethik und die Frage von sozialer Gerechtigkeit werden die Amtszeit seines Nachfolgers prägen, meint der ehemalige Ratsvorsitzende der EKD, Nikolaus Schneider.

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) wird sich nach Einschätzung des bisherigen Ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider auch unter seinem Nachfolger in wichtige gesellschaftliche Debatten einmischen. Dazu gehöre etwa das Eintreten für soziale Gerechtigkeit, sagte Schneider am Dienstag dem Radiosender WDR 5: "Wir brauchen dringend ein soziales Europa." Angesichts zahlreicher Konflikte bleibe die evangelische Kirche zudem friedensethisch gefragt.

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In der friedensethischen Diskussion rät Schneider, noch einmal das Gespräch mit den Vertretern einer pazifistischen Haltung innerhalb der evangelischen Kirche zu suchen. Sie seien enttäuscht darüber, dass er sich positiv zu Waffenlieferungen an die Kurden im Nordirak geäußert habe. Der Rat der EKD hatte mit Blick auf den Terror des "Islamischen Staats" (IS) zudem den Einsatz militärischer Gewalt als "letzten Ausweg" für legitim erklärt.

Der Abschied falle ihm nicht leicht, weil er das Amt des EKD-Ratsvorsitzenden sehr gerne ausgefüllt habe, sagte der 67-jährige Theologe, der zudem als Präses bis zum Frühjahr 2013 zehn Jahre lang an der Spitze der Evangelischen Kirche im Rheinland stand. Schneider war ein Jahr vor Ende der regulären Amtszeit als EKD-Ratsvorsitzender zurückgetreten, um seiner an Krebs erkrankten Frau Anne beizustehen. Nach Schneiders Verabschiedung am Sonntag wählt die EKD an diesem Dienstag in Dresden einen Nachfolger.