Bei einer Feier am Sonntag auf dem Petersplatz in Rom, die zugleich den Abschluss der vatikanischen Familiensynode bildete, würdigte er vor zehntausenden Pilgern die Bemühungen Pauls VI., die Kirche im Rahmen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65) den veränderten gesellschaftlichen Bedingungen seiner Zeit anzupassen.
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Der "Steuermann des Konzils" habe der Kirche als großer Papst und mutiger Christ gedient, betonte Franziskus. "Während sich eine säkularisierte und feindliche Gesellschaft abzeichnete, hat er es verstanden, weitblickend und weise - und manchmal einsam - das Schiff Petri zu steuern." An der Feier nahm auch der emeritierte Papst Benedikt XVI. teil.
"Humanae vitae": Verbot von Pille und Kondom
Paul VI. wurde als Giovanni Battista Montini am 26. September 1897 bei Brescia in der Lombardei geboren. 1920 wurde er zum Priester geweiht und studierte anschließend in Rom Kirchenrecht und Philosophie. Nach einem Aufenthalt in der Warschauer Nuntiatur übernahm er Aufgaben im vatikanischen Staatssekretariat. Papst Pius XII. ernannte ihn 1954 zum Erzbischof von Mailand. Am 21. Juni 1963 wurde Montini zum Nachfolger von Johannes XXIII. gewählt. In der Enzyklika "Humanae vitae" untersagte er den Katholiken den Gebrauch von Verhütungsmitteln wie Kondom oder Pille. Paul VI. starb am 6. August 1978.
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In seiner Predigt äußerte sich Franziskus dankbar, dass Paul VI. die regelmäßig stattfindenden Bischofssynoden eingeführt habe. "Synode bedeutet gemeinsam unterwegs sein", sagte er mit Blick auf die Kontroversen über Homosexualität und wiederverheiratete Geschiedene bei der zweiwöchigen Bischofsversammlung. Bei der Synode hätten die Bischöfe und er "Kollegialität gelebt", betonte der Papst.
Am Samstagabend hatte die Synode ihren Abschlussbericht veröffentlicht, in dem die in der offiziellen Zwischenbilanz angesprochene Öffnung der Kirche für wiederverheiratete Geschiedene und für Homosexuelle nach heftiger Kritik von Synodenteilnehmern stark abgeschwächt wurde.