Unter dem Motto "gut zu (er)tragen?" soll eine bundesweite Aktionswoche ab dem 13. Oktober auf menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie aufmerksam machen. Initiator ist die Micha-Initiative, die in
Deutschland von der Evangelischen Allianz und anderen christlichen Organsiationen getragen wird. Vertreter der Micha-Iniative überreichten am Dienstag in Berlin Bundestagsabgeordneten ein Forderungspapier für menschenwürdige Arbeit. Die Bundesregierung wird darin aufgefordert, die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte in einem nationalen Aktionsplan umzusetzen.
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"Wir können anders konsumieren und produzieren als bisher. Nicht zuletzt ist das aber auch eine Frage politischer Rahmenbedingungen", sagte Pfarrer Rolf Zwick, Vorsitzender der Micha-Initiative. Auch wenn es letztlich Textilhersteller seien, die für menschenwürdige Arbeitsbedingungen in Schwellen- und Entwicklungsländern verantwortlich sind, seien auch besonders Christen als Konsumenten gefragt. "In der Bibel heißt es, dass ein Arbeiter seines Lohnes wert ist. Deshalb ist es wichtig, genau hinzusehen, wer die Kleidung produziert, die wir täglich tragen, wie er oder sie arbeitet und entlohnt wird", sagt Zwick.
Während der Aktionswoche vom 13. bis 19. Oktober sind Aktionen wie Kleidertauschveranstaltungen, Informations- und Filmabende geplant. Nach Angaben der Veranstalter sollen auch Alternativen zum konventionellen Konsum aufgezeigt werden, also beispielsweise Kleidung aus fairem Handel und Secondhand-Kleidung. Zudem sind besondere Gottesdienste zum Thema menschenwürdige Arbeit geplant. Die Micha-Initiative ist eine internationale Bewegung, die sich als christliche Antwort auf die Millenniumsziele der Vereinten Nationen versteht.