Minister Müller: Menschenunwürdige Produktionsbedingungen nicht akzeptabel

Minister Müller: Menschenunwürdige Produktionsbedingungen nicht akzeptabel
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat seine Forderung nach Sozialstandards für die Warenproduktion im Ausland bekräftigt.

Textilien, Kinderspielzeug und andere Waren würden teils unter menschenunwürdigen Bedingungen produziert, sagte Müller am Dienstag in Berlin. Hungerlöhne oder mangelnden Arbeitsschutz dürfe man nicht länger akzeptieren.

Müller äußerte sich nach einem Gespräch mit dem DGB-Vorsitzenden Reiner Hoffmann anlässlich des internationalen Tags für menschenwürdige Arbeit. Firmen und Verbraucher hätten auch außerhalb Deutschlands Verantwortung für die Produktions- und Lieferkette der Waren, unterstrich der CSU-Politiker.

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Mit Blick auf die größtenteils katastrophalen Arbeitsbedingungen in Textilfabriken etwa in Pakistan, Bangladesch, Vietnam oder China verwies der Minister auf ein Bündnis mit der Textilwirtschaft, das die Einhaltung sozialer und ökologischer Mindeststandards in der Branche gewährleisten soll. Müller zufolge will das Bündnis am 16. Oktober einen Aktionsplan vorstellen.

Ursprünglich war auch ein neues Textilsiegel geplant, das dem Verbraucher die Einhaltung solcher Mindeststandards bei der Produktion zusichert. Entwicklungsminister Müller sieht die Pläne dafür nicht als gescheitert an, geht jedoch davon aus, dass ein solches Siegel nicht in naher Zukunft initiiert wird. "Wir wollen uns mit der deutschen Textilbranche auf den Weg machen", bekräftigte Müller. Dann könne in einigen Jahren etwas erreicht werden. Das Bündnis setze bei der Verantwortung der Firmen an und auf die Freiwilligkeit sich der Initiative anzuschließen.