EKD-Ratsvorsitzender erwartet ökumenische Impulse von Familiensynode

EKD-Ratsvorsitzender erwartet ökumenische Impulse von Familiensynode
Mit Blick auf die vatikanische Familiensynode fordert der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, eine gemeinsame Diskussion beider Konfessionen über das christliche Familien- und Sexualverständnis.

Die evangelische Kirche erwarte von der Bischofssynode ökumenische Impulse zu Ehe und Familie, sagte Schneider der Tageszeitung "Die Welt" (Dienstagsausgabe). Der evangelische Theologe verwies auf die vielen Eheschließungen zwischen Katholiken und Protestanten.

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In Rom hat am Sonntag die von Papst Franziskus einberufene Familiensynode begonnen. Zwei Wochen lang berät der Papst mit Kardinälen, Bischöfen, Priestern und Laien das katholische Verständnis von Ehe, Familie und Sexualität. Ein Thema ist auch der Umgang mit Geschiedenen, die nach einer erneuten Heirat um den Empfang des Abendmahls bitten. Zur Vorbereitung der Synode hatte Franziskus eine Umfrage an die Bistümer zum Familienverständnis verschickt. Nach deren Ergebnissen stehen die Katholiken in Deutschland und vielen anderen Ländern der Sexuallehre ihrer Kirche überwiegend kritisch gegenüber.

Debatte ist "noch lange nicht abgeschlossen"

Der EKD-Ratsvorsitzende betonte, mit der Umfrage zu Ehe und Familie habe Franziskus "signalisiert, dass die Lehre der Kirche den Bezug zur Lebenswirklichkeit der Menschen nicht verlieren darf". Schneider ergänzte, "der Wandel des Familienbildes in der Gesellschaft geht an keiner Kirche spurlos vorüber". Diesem Wandel müssten sich die Kirchen stellen.

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Der evangelische Theologe verwies auf das Familienpapier der EKD, das im vergangenen Jahr für heftige Kritik gesorgt hatte. Das Papier hatte Diskussionen ausgelöst, weil es dafür wirbt, alle Familienformen zu stärken und ausdrücklich auch Patchworkfamilien und homosexuelle Partnerschaften einschließt. Schneider sagte, die damit verbundene intensive Debatte über die Bedeutung von Ehe und Familie sei in der evangelischen Kirche "noch lange nicht abgeschlossen".