Deutsche Bischöfe begrüßen Militäreinsatz gegen "Islamischen Staat"

Deutsche Bischöfe begrüßen Militäreinsatz gegen "Islamischen Staat"
Solange es keine andere Strategie gebe, sei der Einsatz vertretbar und auch geboten, so die Bischöfe. Gebot der Stunde ist demnach die humanitäre Hilfe für die Flüchtlinge.

Die deutschen katholischen Bischöfe halten ein militärisches Vorgehen gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) im Irak und in Syrien für zwingend geboten. "Der begrenzte Einsatz von Gewalt erscheint uns in diesem Falle vertretbar und auch geboten, solange eine andere plausible Strategie nicht erkennbar ist", sagte der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick am Dienstag bei der Herbstvollversammlung der Bischöfe in Fulda. "Der Angreifer muss aufgehalten werden."

Schick, der auch Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz ist, forderte die internationale Staatengemeinschaft auf, sich bei den militärischen wie nichtmilitärischen Einsätzen an den Belangen der Flüchtlinge zu orientieren. "Die humanitäre Hilfe für die Flüchtlinge ist ein Gebot der Stunde", sagte Schick. Er verwies insbesondere auf den unwirtlichen Winter, der den Flüchtlingen bevorstehe.

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Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerkes UNHCR sind allein in den vergangenen vier Tagen 138.000 Nordsyrer in der Türkei angekommen. Der chaldäisch-katholische Erzbischofs von Mossul, Emil Schimoun Nona, sprach in Fulda davon, dass inzwischen 120.000 Christen aus dem Nordirak geflohen sind. Deutschland unterstützt die kurdischen Peschmerga im Kampf gegen den Islamischen Staat mit Waffenlieferungen. Die USA fliegen seit Anfang August Luftangriffe gegen IS-Stellungen im Nordirak. Die Angriffe wurden in der Nacht auf Dienstag auch auf Syrien ausgeweitet.

Die katholischen Bischöfe forderten die Bundesregierung auf, "in ihrer Unterstützung der Flüchtlinge nicht nachzulassen". In der augenblicklichen Lage reiche die gegenwärtige finanzielle Unterstützung nicht aus. Der Bamberger Erzbischof kündigte eine Sonderkollekte in den Bistümern am 11. und 12. Oktober an, um den "kirchlichen Beitrag substanziell" zu vergrößern. 

Die Bischöfe tagen noch bis Freitag in Fulda. Dabei werden sie unter anderem über die aktuelle Debatte zur Sterbehilfe und die jüngste Kirchenstatistik des Jahres 2013 beraten. Die Vollversammlung aller Bischöfe, die regelmäßig im Frühjahr und Herbst zusammentritt, ist das oberste Gremium der Bischofskonferenz.