"Spontan reisen ist mit der Bahn nicht drin", sagte Peter Reichert vom Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter dem Evangelischen Pressedienst (epd) im baden-württembergischen Krautheim. Pro Intercity-Express gebe es nur ein oder zwei Plätze für Rollstuhlfahrer. Zudem sei zwei oder drei Tage vor der geplanten Reise eine Anmeldung nötig. Große Probleme gebe es weiterhin beim Ein- und Ausstieg am Bahnsteig, der häufig noch nicht barrierefrei sei.
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Eine gute Alternative bieten Reicherts Worten zufolge die Fernbusse. Behinderten-Verbände, Fahrzeughersteller und Fernlinienbusbetreiber arbeiteten zur Zeit daran, dass die Busse bald barrierefrei sind, sagte Reichert. Sie stellten gemeinsam ein Lastenheft mit den zu lösenden Problemen auf. Das Personenbeförderungsgesetz sieht vor, dass neu angeschaffte Fernbusse ab 2016 barrierefrei sein müssen. Nach einer Übergangsregelung von drei Jahren sollen bis 2019 alle Busse barrierefrei sein. Jeder Fernbus soll dann mit zwei Plätzen für Rollstuhlfahrer ausgestattet sein.
"Wir wünschen uns, dass dies auch gelingt und bis 2019 alle Busse barrierefrei sind," sagte Reichert. Bis 2020 rechnet der Bundesverband Deutscher Omibusunternehmer mit rund 30 Millionen Fahrgästen. Der Verband Selbsthilfe Körperbehinderter geht davon aus, dass jeder zehnte Reisende eine Behinderung hat.
Viele Busgesellschaften gewähren behinderten Reisenden gegen Vorlage eines Schwerbehindertenausweises Ermäßigungen. Bei den Anbietern "Flixbus" und "MeinFernbus" etwa zahlen Schwerbehinderte den halben Preis und dürfen eine Begleitperson kostenlos mitnehmen.