Geisendörfer-Preis für sechs Radio- und TV-Produktionen

Foto: SWR
Geisendörfer-Preis 2014 für die TV-Sendung "In Deutschland um die Welt. Israel in Berlin" mit Pierre M. Krause (re.).
Geisendörfer-Preis für sechs Radio- und TV-Produktionen
Zwei Radio- und vier TV-Produktionen werden am 26. September in München mit dem Robert-Geisendörfer-Preis ausgezeichnet. Nur einer der Preise geht an einen Privatsender.

Wie die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am Donnerstag in Hannover mitteilte, erhalten unter anderem der Fernsehfilm "Nichts mehr wie vorher" (Sat.1) und das Radio-Feature "Das Hacker-Syndrom" (WDR) einen Preis. Der Sonderpreis der Jury geht an die Geschichtsdokumentation "14 - Tagebücher des Ersten Weltkriegs" (NDR, SWR, ARTE, WDR, ORF). Die Preise sind mit insgesamt 30.000 Euro dotiert, der Sonderpreis für eine exemplarische publizistische Leistung ist nicht dotiert.

###mehr-links###

Die Jury lobte, der Film "Nichts mehr wie vorher" (Sat.1) von Oliver Dommenget und Henriette Piper über einen zu Unrecht eines Mordes verdächtigten jungen Mann überführe eine wahre Begebenheit "ohne jede spekulative Effekthascherei in einen wirkmächtigen und stilsicheren Fernsehfilm".

Ein weiterer Preis geht an die TV-Sendung "In Deutschland um die Welt. Israel in Berlin" (EinsPlus/SWR) mit Pierre M. Krause. Die Treffen des Moderators mit jungen Israeli in Berlin vermittelten viel Information und böten ganz beiläufig Einblicke in jüdische Tradition und Religion, urteilte die Jury.

An dem Radio-Feature "Das Hacker-Syndrom" (WDR) von Johannes Nichelmann und Nikolai von Koslowski hob die Jury hervor, dass es dem Team eindrücklich gelungen sei, die Netzwelt hörbar zu machen. Das Feature zeige, dass "wir Menschen in dieser grenzenlosen Kommunikation lernen müssen, Verantwortung neu zu buchstabieren und die eigenen Grenzen zu definieren".

Das Radio-Feature "Fremde Mutter, fremdes Kind. Zwangsadoptionen in der DDR" (MDR) überzeugte die Jury vor allem dadurch, dass die erzählten Schicksale "exemplarisch für eine menschenverachtende Praxis" stünden.

Programm für soziale Verantwortung

Die Kinderfernsehpreise gehen in diesem Jahr an die KiKA-Produktion "Theo lässt sich nicht aufhalten" von Matthias Eder und an die ZDF-Produktion "Hilfe, ich bin ein Vorurteil". Der Film über den zehnjährigen Theo, der keine Beine hat, beeindruckte die Jury Kinderprogramme wegen der überaus positiven Botschaft, die er vermittelt: "Wenn Theo es schafft, sein Leben zu meistern, dann schaff ich das auch." Der Film werbe unaufdringlich für Integration. An der "pur+"-Sendung "Hilfe ich bin ein Vorurteil" lobte die Jury, dass das Magazin ohne erhobenen Zeigefinder den Kindern auf spielerische Weise beibringe, ihre Vorurteile zu hinterfragen.

Der Kinderfernsehpreis wird von der "Wolfgang- und Gerda-Mann-Stiftung - Medien für Kinder" getragen. Der Robert-Geisendörfer-Preis wird seit 1983 jährlich im Gedenken an den christlichen Publizisten Robert Geisendörfer verliehen. Mit dem Preis zeichnet die evangelische Kirche Hörfunk- und Fernsehsendungen aus allen Programmsparten aus, die das persönliche und soziale Verantwortungsbewusstsein stärken und zur gegenseitigen Achtung der Geschlechter beitragen.